Jugendliche mit und ohne Sehbehinderung fahren gemeinsam Ski Das Kinder- und Jugendhaus Obertürkheim („Villa Jo“) ist mit einer inklusiven Skifreizeit ins neue Jahr gestartet. Insgesamt 27 Teilnehmer*innen nahmen vom 2. bis zum 9. Januar daran teil, darunter fünf von der Nikolauspflege Stuttgart. Gemeinsam mit der Stiftung für blinde und sehbehinderte Menschen und zwei Ski- und Snowboardlehrern der Skiabteilung des TSV Uhlbach organisierte das pädagogische Team der Villa Jo die einwöchige Freizeit in den französischen Alpen in Les Menuires. Die Freizeit wurde mit jeweils 5.000 Euro von der Stadt Stuttgart und dem Deutschen Kinderhilfswerk gefördert und durch eine Spendenaktion der Porsche AG unterstützt.
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Dass blinde Menschen auch Skifahren können, erlebte Steffen Brodbeck schon vor einigen Jahren auf einer Freizeit in der Schweiz. Mitten auf der Piste kam der Leiter der Villa Jo ins Gespräch mit einem blinden Jugendlichen und seinem begleitenden Trainer. Davon fasziniert, entstand die Idee einer inklusiven Skifreizeit gemeinsam mit der Nikolauspflege Stuttgart – sie wurde pandemiebedingt erst in diesem Jahr realisiert. Obwohl die Vorbereitungen durch die Suche nach eine Blindentrainer und eine geeignete Unterbringung umfänglicher waren, stieß die Freizeit auf ein großes Echo im Team und bei den Teilnehmenden.
„Das mit dem Skifahren, so glaubte ich, muss ich wohl an den Nagel hängen.“
Eltern und Jugendliche ohne Seh-Einschränkung informierten sich bereits im Vorfeld genau über die geplanten Abläufe und Möglichkeiten der Unterstützung – und packten vom Start an auch sofort mit an. „Die Situation vor Ort war sensationell“, freute sich Steffen Brodbeck. Bereits auf der Hinfahrt entstand ein lebhafter Austausch unter den Jugendlichen, die viel voneinander profitierten. Bettina Hartmann, die auf Grund einer Sehbehinderung seit September 2021 bei der Nikolauspflege in Stuttgart ist, hatte das Skifahren eigentlich schon aufgegeben. „Ich konnte dank der Begleitung Skifahren und sonst auch alles mitmachen. Im Nachhinein bin ich einfach nur froh, dass ich dabei sein konnte und dass es möglich ist solche Kooperationen durchzuführen. Nicht zu vergessen, dass es auch Menschen gibt, die sich bereit erklären, sich für solche Projekte einzusetzen.“ Die Jugendlichen ohne Einschränkung erhielten beim gemeinsamen Spielen und Kochen einen tiefen Einblick in die gar nicht so fremde Erlebniswelt ihrer blinden Mitfahrer*innen. Selbst den neuen Whatsapp-Status von Freunden bekamen sie mit – dank einer besonderen Technik, die blinden Menschen Fotos vorlesen kann. „Die Jugendlichen mit einer Sehbehinderung haben die Gruppe entschleunigt, zum Beispiel, wenn sie beim Kniffelspielen mehr Zeit zum Abfühlen der Würfel benötigten – und davon haben wir alle profitiert“, zog Steffen Brodbeck am Ende der Freizeit eine rundum positive Bilanz. Keine Frage, dass die Freizeit im kommenden Jahr wiederholt werden soll.
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